Max Schwenger in zwei Disziplinen im Viertelfinale

Bei den YONEX German Open 2014, 25. Februar bis 2. März in Mülheim an der Ruhr, werden am Freitag, 28. Februar 2014, vier Viertelfinalspiele mit deutscher Beteiligung ausgetragen.

Zur Freude der zusammen rund 2.200 Zuschauer, die am Donnerstag das Geschehen in der RWE-Sporthalle verfolgten, gewannen sowohl Marc Zwiebler (1. BC Beuel) im Herreneinzel und Andreas Heinz/Max Schwenger (1. BC Beuel/TV Refrath) im Herrendoppel als auch Michael Fuchs/Birgit Michels (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/1. BC Beuel) und Max Schwenger/Carla Nelte (beide TV Refrath) im Mixed ihre Achtelfinalbegegnungen.

Dabei beeindruckte insbesondere Max Schwenger die Badmintonfans mit seinen Leistungen: Der 21-Jährige ist nicht nur der einzige Akteur des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV), der nach wie vor in zwei Disziplinen im Turnier vertreten ist, sondern er schaffte dies zudem als Qualifikant – im Herrendoppel wie im Mixed. Bei den letztjährigen Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland waren deutsche Spielerinnen bzw. Spieler in drei Viertelfinalpartien involviert.

Herreneinzel 

Nur 31 Minuten benötigte Europameister Marc Zwiebler (1. BC Beuel) am Donnerstag, um wie im Vorjahr bei den YONEX German Open in die Runde der besten Acht einzuziehen. Der Weltranglistenelfte aus Deutschland besiegte in seiner Achtelfinalpartie Wong Zi Liang Derek aus Singapur (Weltranglistenplatz 50) mit 21:15, 21:6. Nächster Gegner des 29 Jahre alten gebürtigen Bonners ist der Weltranglisten-13. Wan Ho Son.

Die Begegnung zwischen Marc Zwiebler und dem Koreaner stellt am Freitag das „Match of the Day“ dar. Spielbeginn ist um 20.00 Uhr. Das bislang einzige Aufeinandertreffen entschied der Asiate in drei Sätzen für sich. Es liegt allerdings bereits mehr als zwei Jahre zurück.  „Ich habe noch nie gegen Wong gespielt und bin sehr zufrieden. Ich kam wieder einmal sehr schwer ins Match rein, aber man muss sich immer erst einmal an seinen Gegner gewöhnen. Er ist außerdem ein sehr schneller und aggressiver Spieler. Dadurch wusste ich aber auch, dass er hohes Risiko spielt und einige Fehler machen wird. Ich habe fast fehlerfrei gespielt, während er viele unnötige Fehler gemacht hat. Dadurch kam das deutliche Ergebnis im zweiten Satz zustande. Gegen solch einen Gegner muss man aber auch vorsichtig sein: Wenn man sich zu sicher fühlt und man zwischendurch ‚zwei Gänge runter schaltet‘, kann das Spiel auch schnell kippen. In der nächsten Runde geht es gegen den Koreaner Wan Ho Son. Gegen ihn habe ich beim letzten Mal ganz knapp verloren und sehe die Chancen eigentlich ziemlich ausgeglichen“, so Marc Zwiebler. 

Dameneinzel

Einen Tag nach ihrem bemerkenswerten Auftaktsieg über die Weltranglistenzehnte Porntip Buranaprasertsuk aus Thailand musste die Deutsche Meisterin Karin Schnaase (SC Union Lüdinghausen) in der Begegnung mit Pai Hsiao Ma aus Taiwan die Überlegenheit ihrer Gegnerin anerkennen: Die Weltranglisten-27. aus Asien verwehrte der im Ranking des Badminton-Weltverbandes BWF 23 Plätze weiter hinten geführten Spielerin des DBV durch einen 21:8, 21:14-Erfolg den Einzug ins Viertelfinale.„Im Gegensatz zu gestern war ich heute nicht fit und habe viele einfache Fehler gemacht. Ich bin auch mit ihrem Tempo zunächst nicht klar gekommen und mit der Art und Weise wie sie spielt – erst Anfang des zweiten Satzes, aber da war es leider schon zu spät. Ich kannte meine Gegnerin nicht, konnte mich aber trotzdem ganz gut auf das Spiel vorbereiten: Ich habe mir ein Spiel von ihr auf Video angeschaut. Aber generell konzentriere ich mich lieber auf mein Spiel. Nur hat das heute leider nicht ganz gereicht", zog Karin Schnaase ein Fazit.

Herrendoppel

Zum wiederholten Mal boten Andreas Heinz und Max Schwenger (1. BC Beuel/TV Refrath) in Mülheim eine Klasse-Leistung: Die DM-Dritten, die in der Weltrangliste derzeit Platz 81 belegen, setzten sich am Donnerstag mit 21:14, 21:18 gegen die niederländischen Weltranglisten-27. Ruud Bosch/Koen Ridder durch und stehen damit als Qualifikanten im Viertelfinale. Darin treffen die DBV-Asse auf die thailändischen Weltranglisten-13. Maneepong Jongjit/Nipitphon Puangpuapech.„Wir sind sehr gut ins Spiel rein gekommen, haben sehr schnell die wichtigen Punkte gemacht und konntenso unser Spiel durchziehen. Wir haben das Spiel kontrolliert und es gab eigentlich keinen Zeitpunkt im Match, wo dieses auf der Kippe stand. Man muss aber auch sagen, dass wir in dieser Woche sehr stark spielen und unsere Gegner damit sicherlich nicht gerechnet haben", sagte Max Schwenger erfreut. Die Deutschen Meister Michael Fuchs und Johannes Schöttler (beide 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim;Weltranglistenplatz 38) hatten in der Begegnung mit den Weltranglisten-14. Goh V Shem/Kim Khim Wahaus Malaysia eine große Chance, ebenfalls in die Runde der besten acht Herrendoppel einzuziehen. Letztlich erwiesen sich am Donnerstag jedoch die Asiaten als minimal leistungsstärker: Sie bejubelten nach einer Spielzeit von 56 Minuten einen 21:18, 16:21, 21:19-Erfolg.

Damendoppel

Die Deutschen Meisterinnen im Damendoppel, Johanna Goliszewski und Birgit Michels (1. BV Mülheim/1.BC Beuel), hingegen erlitten – bei ihrem wohl letzten gemeinsamen YONEX German Open-Auftritt – eine bittere Zwei-Satz-Niederlage: Die Weltranglisten-25. unterlagen Eefje Muskens/Selena Piek (Weltranglistenplatz 17), die in der 1. Badminton-Bundesliga für den 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim bzw.den SC Union Lüdinghausen aufschlagen, mit 6:21, 18:21. Gerade einmal 29 Minuten dauerte das „Match ofthe Day“. 

Johanna Goliszewski und Birgit Michels verpassten es damit, im insgesamt zweiten Vergleich mit den Niederländerinnen den ersten Sieg zu verbuchen. Bereits im November 2013, anlässlich der Bitburger Badminton Open in Saarbrücken, hatten sich Eefje Muskens und Selena Piek in zwei Sätzen gegen das derzeit leistungsstärkste deutsche Damendoppel durchgesetzt. Die 29 Jahre alte Birgit Michels wird im Herbst eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen und ihre Starts bei internationalen Turnieren dann deutlich reduzieren. 

Die Deutschen Vizemeisterinnen Isabel Herttrich und Carla Nelte (PTSV Rosenheim/TV Refrath) mussten sich in der Runde der besten 16 Duos ebenfalls geschlagen geben, sie konnten ihr Match aber wesentlich enger gestalten, als dies Johanna Goliszewski und Birgit Michels in ihrer Achtelfinalbegegnung gelungen war: Die Weltranglisten-41., die in den vergangenen Monaten eine gute Entwicklung zeigten und unter anderem bei der Team-EM Mitte Februar im schweizerischen Basel hervorragende Leistungen boten, unterlagen den Weltranglisten-18. Lee So Hee und Shin Seung Chan aus Korea mit 8:21, 21:18, 14:21. „Wir kamen nicht gut ins Spiel rein, haben viele Fehler gemacht, und dann ist es natürlich schwer, gegen solch ein Weltklasse-Doppel zu punkten. Im zweiten Satz konnten wir dann gut mithalten und den Satz sogar gewinnen. Im dritten Satz sind unsere Gegnerinnen wieder davon gezogen, aber wir kamen immer wieder ran. Am Ende schlichen sich jedoch viele unnötige Fehler ein", meinte Carla Nelte.

Mixed

Im Mixed stehen gleich zwei deutsche Doppel in der Runde der besten acht Paarungen: Die Weltranglistenzwölften Michael Fuchs und Birgit Michels (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/1. BC Beuel) verzeichneten im Achtelfinale einen souveränen Zwei-Satz-Erfolg (21:16, 21:14) über die Thailänder Nipitphon Puangpuapech/Puttita Supajirakul (Weltranglistenplatz 82). Damit warf Birgit Michels Puttita Supajirakul in zwei Disziplinen aus dem Turnier: Am Mittwoch hatte die 29-Jährige die Asiatin bereits zusammen mit Johanna Goliszewski im Damendoppel bezwungen. Im Viertelfinale stehen die Olympiafünften von 2012 Maneepong Jongjit/Sapsiree Taerattanachai (Weltranglistenplatz 47) und damitabermals einem Duo aus Thailand gegenüber.

Wenige Stunden, nachdem Max Schwenger (TV Refrath) im Herrendoppel erstmals bei den YONEX German Open das Viertelfinale erreicht hatte, gelang ihm dies auch im Mixed: Zusammen mit seiner Vereinskollegin Carla Nelte besiegte der 21-Jährige im Duell der Qualifikanten Niclas Nohr und Sara Thygesen aus Dänemark (Weltranglistenplatz 112) mit 21:16, 21:17. Die Weltranglisten-56. aus Deutschland und aktuellen DM-Dritten treffen in der nächsten Runde auf den amtierenden Europameister in dieser Disziplin, Robert Mateusiak, und seine neue Spielpartnerin Agnieszka Wojtkowska. Die polnischen Weltranglisten-64. bezwangen am Donnerstag die Deutschen Vizemeister Peter Käsbauer und Isabel Herttrich (beide PTSVRosenheim) mit 21:13, 21:15 und verhinderten damit eine DBV-interne Viertelfinalbegegnung.

„Das Spiel war viel von Taktik geprägt. Die Gegner schlagen stark auf, aber wir haben es geschafft, sie zuverunsichern. Wir haben konzentriert die ganze Zeit durchgespielt und konnten dadurch unsere Punkte machen. Am Ende kam dann auch noch Glück dazu. Wir sind total glücklich, dass wir gewonnen haben", meinte der deutsche „YONEX German Open-Star“ Max Schwenger.